Seit Oktober 2016 ist die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main Teil des institutionsübergreifenden Lehr-Projekts Interpretation/Performance im Dialog von Wissenschaft und Musikpraxis, das eine kooperative Lehrpraxis zwischen dem Institut für Musikwissenschaft der Goethe-Universität und der HfMDK in den Curricula beider Institutionen verankert und neue, innovative Lehrkonzepte in Zusammenarbeit mit den Studierenden entwickelt, erprobt, evaluiert und dokumentiert. Einen Überblick über die bisher gehaltenen kooperativen Lehrveranstaltungen finden Sie im Archiv.
Studierende beider Institutionen profitieren erheblich vom Erfahrungsaustausch im Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Musikpraxis. Indem die vielschichtigen wechselseitigen Beziehungen zwischen Spielpraxis, künstlerischer Interpretation, historisch-theoretischer Information und soziokulturellem Kontext ins Zentrum gerückt, gemeinsam reflektiert und gleichermaßen sichtbar wie hörbar gemacht werden, trägt der transdisziplinäre Dialog zu einer nachhaltigen Erweiterung der eigenen Perspektive bei. Die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis wird anhand konkreter Fallstudien und Themenfelder offensichtlich. Die hieraus zu gewinnenden Einsichten fallen ebenso für das Musik- und Selbstverständnis angehender Musikerinnen und Musiker wie für diverse musikwissenschaftliche Berufstätigkeiten ins Gewicht.
Das Projekt wurde von Prof. Dr. Marion Saxer (†) initiiert und bis 2020 von ihr geleitet sowie von Dr. Sarah Mauksch als Wissenschaftlicher Mitarbeiterin koordiniert. Ansprechpartnerin an der HfMDK ist Natsumi Witzmann, die als Wissenschaftliche Hilfskraft seit Wintersemester 2020/21 der hiesigen Professur für Musikwissenschaft zugeordnet ist. Das Kooperationsangebot wird von zahlreichen Studierenden wahrgenommen und stößt auf großes Interesse. Eine nähere Dokumentation und Evaluierung bisheriger Veranstaltungen werden in Kürze online zugänglich gemacht.
Dem Kooperationsprojekt ging ein gleichnamiges zweisemestriges Pilotprojekt im Sommersemester 2015 und Wintersemester 2015/16 voraus, das vom „Förderfonds Lehre“ der Goethe-Universität finanziert wurde. Es ist nunmehr eingebettet in ein großes Verbundprojekt der Goethe-Universität, das Studium und Lehre im Kontext von Kooperationen der Goethe-Universität in der Metropolregion Rhein-Main fokussiert und vom Bund Hessen gefördert wird. Eine Fortsetzung des Projekts über das derzeitige Förderungsende im Herbst 2021 hinaus sowie eine langfristige Etablierung der Kooperation werden angestrebt.