In 2003 wurde im Rahmen der Reform der Studienstrukturen an der HfMDK eine Arbeitsgruppe gebildet, die den Auftrag erhielt, einen Vorschlag zur curricularen Verankerung von Musikspezifischer Bewegungslehre / MSBL zu entwickeln.
Die AG entwickelte konzeptionelle und strukturelle Vorschläge, die in verschiedenen Gremien diskutiert wurden und organisierte zum WS 2004/05 die erste Workshopreihe MSBL. In der Kommission zur Reform der Studienstrukturen wurde auch über das Lehrangebot „Bewegung“ im Fachbereich Darstellende Kunst diskutiert und im WS 2005/06 eine weitere interdisziplinäre Workshopreihe etabliert – Körper im Theater / KIT.
Im November 2007 lud die AG Referenten der Workshopreihen MSBL und KIT zu einem Informationsgespräch ein. Dieser sehr fruchtbare Erfahrungsaustausch ermöglichte einen kritisch reflektierenden Rückblick. Die dabei gesammelten Erkenntnisse wurden zur Weiterentwicklung der Workshopreihen genutzt. Außerdem wurden Vorschläge zur Profilierung des Faches Musikspezifische Bewegungslehre gemacht und folgende Kernaussagen formuliert:
Unter dem Begriff Musikspezifische Bewegungslehre / MSBL subsumieren sich verschiedene Körper- und Bewegungslehren denen gemeinsam ist, den Lern- und Entwicklungsprozess im künstlerischen sowie pädagogischen Studium der Musik zu fördern.
Die Ansätze der MSBL fördern die Körper-Geist Anbindung der künstlerischen Lern-prozesse. Die Körper- und Bewegungsarbeit soll an die Persönlichkeit gebundene Kompetenzen vermitteln. Dabei gehen die Ansätze über die Prävention von Haltungs-schäden weit hinaus und ermöglichen Körper-integrierte Musizier-Bewegungen, die die Übe-Motivation verstärken. Durch Körperwahrnehmung und Methoden aus dem Bereich der Darstellenden Kunst wird die Bühnenpräsenz verbessert. Diese Präsenz und die beim Musizieren benötigte hohe Konzentrationsfähigkeit bedürfen der aktiven Stressbewältigung. Hier sind Emotion und Kognition auf größte Synergie angewiesen. Körper- und Bewegungsarbeit helfen beim aktiven Aufbau genau dieser Synergie.
Die fachübergreifende, interdisziplinäre Anbindung und Zusammenarbeit mit den Hauptfach-Lehrenden ist ebenso wichtig wie die Akzeptanz der Studierenden für diese Form der Arbeit.
Die kontinuierliche Arbeit der AG Körper & Bewegung ermöglichte u.a.
• die Planung und Durchführung der spartenübergreifenden Workshopreihen MSBL und KIT sowie der Symposien THE ARTIST’S BODY (2009, 2010, 2011)
• die Einführung der täglichen Angebote durch „msbl/kit am morgen“
• die Einladung von Fachgruppensprechern zu informativen Gesprächsrunden
• die curriculare Verankerung von MSBL seit dem WS 2010/11 auch im Fachbereich 1 als Pflichtfach im Grundstudium des BA-Studiengangs
• die Planung von TAB 4 mit dem erklärten Ziel, die Kommunikation zwischen Lehrenden und Studierenden aller Fachbereiche über bereits vorhandene körper- und bewegungs-orientierte Ansätze und Methoden zu vertiefen und den Erfahrungsaustausch über Themen wie Team-Teaching-Modelle, Lampenfieber/Auftritts-Coaching, Improvisation und Interdisziplinarität anzuregen.
• den Aufbau des Handapparates Körper & Bewegung und der HfMDK FOREN