Gundela Bobeth studierte als Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes Musikwissenschaft, Mittlere und Neuere Geschichte sowie Lateinische Philologie in Hamburg und Basel und wurde an der Universität Basel mit einer in der Reihe Monumenta Monodica Medii Aevi erschienenen Arbeit über mittelalterliche Gesänge antiker Texte promoviert. Nach Tätigkeiten als Universitätsassistentin am Basler Musikwissenschaftlichen Institut sowie am Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien arbeitete sie seit 2013 an einem vom Schweizerischen Nationalfonds (Ambizione-Programm) geförderten Forschungsprojekt zur Wiener Liedkultur um 1800 an der Universität Zürich. Die daraus hervorgegangene Habilitationsschrift Lied im Wandel. Studien zur Wiener Liedkultur um 1800 erschließt ein umfangreiches, bislang kaum bekanntes Korpus von Wiener Klavierliedkompositionen und trägt zu einer Neukontextualisierung der Lieder Franz Schuberts bei. Die Habilitation und Erteilung der Lehrbefugnis für Musikwissenschaft erfolgten 2020 an der Universität Wien.
Ein besonderes Anliegen betrifft den Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Praxis: In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und renommierten Klavierlied-Interpreten erfolgten bereits mehrere „Wieder-Uraufführungen“ Wiener Klavierlieder sowie die Produktion einer 2017 in der ÖAW-Reihe Klingende Forschung erschienenen CD.
Mit internationaler Vortrags-, Lehr- und Publikationstätigkeit widmet sich Gundela Bobeth der Musik- und Kulturgeschichte des Mittelalters, der Renaissance sowie des 18. und 19. Jahrhunderts. Forschungsschwerpunkte liegen dabei im Verhältnis von Musik und Sprache, in der musikalischen Analyse, im Bereich musikalischer Antikenrezeption sowie in aktuellen Grundfragen der Musikhistoriographie.
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