Luk Perceval beginnt seine Theaterlaufbahn 1980 als Schauspieler am Nationaltheater Antwerpen, das er fünf Jahre später verlässt um die freie Truppe „Blauwe Maandag Compagnie“ zu gründen. Ab 1984 führt er 14 Jahre lang die BMCie und realisiert viele Inszenierungen die mit Preisen und Festivaleinladungen geehrt werden; ua.: DE MEEUW, VOADER, IVANOV, STRANGE INTERLUDE, WILDE LEA, JOKO FÊTE SON ANNIVERSAIRE. 1997 realisiert Perceval den Shakespeare-Marathon „TEN OORLOG“. Die deutschsprachige Version unter dem Titel „SCHLACHTEN!“ wird 1999 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt. Im Jahr 2000 wird die Inszenierung zum Berliner Theatertreffen eingeladen, zur Aufführung des Jahres gewählt und mit dem „Innovationspreis“ ausgezeichnet. 1998 wird Perceval Intendant des Nationaltheaters Antwerpen, das er zum „Het Toneelhuis“ umstrukturiert und wo er ua. das umjubelte OOM VANJA und DOOD VAN EEN HANDELSREIZIGER macht. Seit 2000 inszeniert Perceval in Deutschland u.a. an den Münchner Kammerspielen: TRAUM IM HERBST von Jon Fosse (eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2002) und Shakespeares OTHELLO. Als Opernregisseur inszeniert er TRISTAN UND ISOLDE, DIE SACHE MAKROPOULOS, DIE MARIENVESPERN. Von 2005 bis 2008 ist Luk Perceval Hausregisseur an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin. An der Schaubühne werden seine Inszenierungen ANDROMACHE und MARIA STUART mit dem Friedrich-Luft-Preis ausgezeichnet. Ab 2009 ist Luk Perceval Leitender Regisseur am Thalia Theater. Desweiteren leitet Perceval von 2008-2011 die Regie und Schauspielausbildung an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. Am Thalia Theater inszeniert er u.a.: HAMLET und DRAUSSEN VOR DER TÜR, für die er im April 2014 in Moskau die „Goldene Maske“ in der Kategorie „Best Foreign Production “ verliehen bekommt. Seine Inszenierung von JEDER STIRBT FÜR SICH ALLEIN, nach dem Roman von Hans Fallada, wird Mai 2013 zum Theatertreffen eingeladen. Das Theaterheft „Theater Heute“ wählt JEDER STIRBT FÜR SICH ALLEIN zur „Inszenierung des Jahres ". Für diese Inszenierung wird Luk Perceval mit dem Deutschen Theaterpreis „Der Faust" ausgezeichnet. Basiert auf „Im Westen nichts Neues“,erarbeitet er 2014 FRONT, eine internationale Koproduktion mit dem NTGent. Für diese Produktion kriegt er auf dem Mess Festival in Sarajevo, the golden Laurel Wreath for best Director. Für INFINTE NOW, die Operabearbeitung von FRONT, wählt das Magazine die Deutsche Bühne, Perceval in 2017 zum Opernregisseur des Jahres. Im Sommer 2017 realisiert er für das Thalia Theater und die Ruhrtriennale der dreiteilige ZOLA-MARATHON, eine Bearbeitung von Zola’s „Chronik der Familie Rougon-Maquart“. Mit diese Produktion beendet er in August 2018 sein festes Engagement am Thalia Theater, und fangt er an als free lance regisseur zu arbeiten. Für den ZOLA-MARATHON kriegt Perceval von der Stadt St Petersburg die Kulturelle Auszeichnung, „the Baltic Star“. 2020 empfängt er in Oslo den Heddaprisen, für die Bearbeteitung und Inszenierung von Jon Fosse’s TRILOGIEN.
Neben seine Tätigkeit als Regisseur und Autor, ist Perceval auch Yoga und Meditationslehrer.
Seit 1992 veröffentlichte Perceval eine Reihe von Aufsätze under dem Titel “Accidenten”, worin er seine Gedanken über sein Autodidaktischer Theaterweg veröffentlicht. 2001 erscheint das Buch:” Wie slaapt vangt geen vis”, von Joost Houtman, über Perceval’s Werdegang und die Position des Stadttheaters in Flandern. 2005 erschien das Flämische Buch " Accidenten van een Zaalwachter" von Geert Sels, über Perceval’s Leben und Arbeit; und auch das Deutsche Buch "Theater und Ritual" von Thomas Irmer; über Perceval's spezifische Arbeitsmethode. September 2015 wurde beim Alexander Verlag NAHAUFNAHME LUK PERCEVAL, veröffentlicht. Ein Buch von Thomas David, der seit 2011 Perceval bei Proben beobachtet hat und in Gespräche mit ihm über seine Methodik und der Einfluss von Yoga in seine Arbeit redet.
Seit 2000 entwickelt Perceval eine Reihe von Theaterfilmen von seinen Inszenierungen und realisiert er die Dokumentarfilme DÜSSELDORF MON AMOUR und DIE VERBORGENE STADT und EXIL/BACKSTAGE.
Alle weitere info’s unter: www.lukperceval.info
Die Verantwortung für die Inhalte in den Lehrenden-Portraits liegt bei den jeweiligen Lehrenden, die HfMDK übernimmt keine Haftung bei fehlerhaften Angaben.