Symposium THE ARTIST’S BODY 3_Körper-/Menschenbilder/Wertesysteme
20 – 22 / 10 / 2011
Menschen im Spannungsverhältnis zwischen KörperWissen / Gesellschaft / künstlerischem Ausdruck, Forschen, Handeln & Vermitteln
Die komplette Programmübersicht finden Sie am Ende dieser Seite.
Welches eigene Körperbild, welches Menschenbild habe ich? Wodurch und wie wurden diese Bilder geprägt? Welche Menschenbilder und Körperbilder liegen unseren Ausbildungskonzepten und Curricula zu Grunde? Welche Werte vermitteln wir als Künstler und als Kunsthochschule bezogen auf Individuen und den gesellschaftlichen Kontext? Welche Bewertungskriterien haben wir für die Qualität der Lehre und welche für künstlerische Produktionen? In wie weit führen Veränderungen in der Inszenierungspraxis und in den Produktionsbedingungen oder neue Rezeptionsweisen zur Hinterfragung der bestehenden Wertevorstellungen? Welche Wertvorstellungen lassen sich in anderen Kulturen finden und sind wir bereit unsere eigenen zu hinterfragen?
Diese und weitere Fragen skizzieren den Themenkomplex mit dem sich das dritte Symposium THE ARTIST’S BODY in Vorträgen, Seminaren, vier Praxisblöcken, einer Paneldiskussion und einem Performance Programm befasste. Es schließt an die Fragestellungen von TAB1_Körper & Körperwahrnehmung in der Künstlerischen Ausbildung und TAB2_KörperPräsenz & Bühne an und richtete den Focus auf unser grundlegendes Verständnis von „Körper“. TAB3 untersuchte bestehende Körperbilder, die damit verbundenen Menschenbilder und ging der Frage nach, welche Körper- und Menschenbilder den bestehenden Wertesystemen zu Grunde liegen.
THE ARTIST’S BODY ist ein Forum für Begegnung und Austausch. Es bietet Studierenden und Dozenten aus der HfMDK und anderer Hochschulen und Universitäten wie auch interessierten Künstlern, BewegungsForschern und KörperArbeitern die Möglichkeit, sich zu informieren, zu reflektieren, zu spüren, sich gemeinsam zu bewegen und dabei neue Erfahrungen zu sammeln, die vielleicht Wertesysteme verändern.
TAB3 bot die Möglichkeit, die Arbeitsansätze von Dozentinnen und Dozenten der Workshopreihen MSBL/KIT_11/12 kennen zu lernen. Diese werden bereits zum sechsten Mal angeboten. Im Studienjahr 2011/2012 werden zehn interdisziplinär ausgerichtete Intensiv-Seminare zu Musikspezifischer Bewegungslehre und Körper im Theater angeboten.
Angeregt durch das Feedback zu TAB2 sind die MSBL/KIT Workshops zum ersten Mal an ein gemeinsames Thema gekoppelt _IMPROVISATION_
Improvisation betrifft sowohl Musiker als auch Schauspieler, Sänger, Tänzer und Regisseure und ist etwas, das wir - mehr oder weniger bewusst - täglich praktizieren.
Aber was hat Improvisation mit Körper-, Menschenbildern und Wertesystemen zu tun? Die Beantwortung dieser Frage war eine der Herausforderungen für Dozenten, Referenten und Teilnehmer bei TAB3.
AG Körper & Bewegung
Rahmenprogramm
Ausstellung KÖRPERBILDER | MENSCHENBILDER, K/EIN SAMMELSURIUM
Installationen - Living Room - Fotos - Kostüme - Objekte - Skizzen - Karten - Blätter - Zu Klein Teile
VIDEOS
Andrea Keiz
Lutz Gregor
BERICHT
Sabine Lippold
PRESSE
Dem Körper eine Stimme geben
Radiobericht TAB3
Programm TAB3 am Donnerstag 20.10.2011
14:30-15:00
ERÖFFNUNG | R_forschung | Lecture_Performance mit Prof. Dieter Heitkamp und Studierenden
Grußwort | Thomas Rietschel, Präsident HfMDK
15:00-15:45
EinführungsVORTRAG | Peter Renshaw
The Metaphor of Conversation: Improvisation, Ensemble and Values
mehr erfahren…Download des Scirpts zum Vortrag hier
16:00-18:00
PRAXIS 1_parallele Workshops | Seminare
S__1
Prof. Gerhard Mantel
Körperbewegung als Funktion, Empfindung und Ausdruck
S__2
Thomas Gläßer Was bewegt Kunst?
1_ WS
Dr. Liane Simmel
Spiraldynamik® - intelligent movement
2_ WS
Volker Biesenbender
Vom improvisierenden Umgang mit klassischer Musik
3_ WS
Valentin Koegh
Alexandertechnik
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Pause
19:15-19:45
IMPULSREFERAT | Lorenz Kielwein
Kleiner Saal
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Impulsreferat, Donnerstag 20.10.2011, 19:15-19:45 Uhr
Lorenz Kielwein
Ästhetik excellenter Kommunikation
19:45-20:00
PERFORMANCE Ausschnitt aus "THE PLACE"
Choreographie: Jean-Hugues Assohoto
Tanz: Sadagyul Mamedova, Andrea Schuler
Musik: Frank Bretschneider «The big black and white game»
Kleiner Saal
20:00-21:30
PANEL Körper-/Menschenbilder/Wertesysteme
Prof. Dr. Verena Kuni, Volker Biesenbender, Thomas Gläßer, Lorenz Kielwein, Prof. Claas Willeke, Prof. Martin Lücker
Moderation: Prof. Dr. Kristin Westphal
Kleiner Saal
ab 21:30
EMPFANG
Foyer
Programm TAB3 am Freitag 21.10.2011
10:00-11:00
msbl/kit am morgen | Kristina Veit
Yoga
11:30-12:15
VORTRAG 2 | Prof. Claas Willeke
Improvisation, ein Muss!
Kleiner Saal
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Vortrag 2 Freitag 21.10.2011 11:30-12:15 Uhr
Class Willeke - Improvisation, ein Muss!
Improvisation stellt innerhalb der künstlerischen Ausbildung noch immer eine große Herausforderung für Lernende wie Lehrende dar. Objektiv bewertbarer Kriterien angeblich komplett beraubt, steht in vielen Köpfen leider der Satz „kann man nicht (mit klassischen Methoden) lehren“ als oberstes Maxim. Unbestreitbar und anerkannt ist jedoch der herausragende Wert improvisatorischen Handelns und Lernens nicht nur für die künstlerische Ausbildung jeder Disziplin und jeder Stilistik, sondern auch für die Förderung individueller Persönlichkeit und Kreativität.
Dieser Widerspruch, unterfüttert durch fehlende inhaltlich und didaktisch praxisorientierte Lehrformate, stellt eine große Herausforderung dar; ist es doch an den Vermittlern von künstlerischer Praxis, sich diese Welt zu erschließen und in die Lehre zu überführen.
Improvisation lässt sich auf einen einfachen Nenner bringen: Die richtige Handlung zur richtigen Zeit. Keine leichte Aufgabe. Weder in der Situation noch in der Reflektion verändert sich das Bewertungsparameter „richtig“ mit jedem Mal. Denn was uns in Noten-, Text- oder Spielanweisung „komponiert“ zur Interpretation gegeben wird, entwickelt sich im Arbeitsprozess zu etwas, welches im Sinne dieser gewünschten Art der Ausführung „richtig“ ist. In der Improvisation, welche die gleichen Ansprüche an professionelle Ausführung und Ergebnis stellt, ist „richtig“ jedes mal anders.
Zahlreiche in Sekundenbruchteilen gefällte Entscheidungen gepaart mit der „ständigen Wahrnehmung des Ganzen“ um in jeder Situation das Richtige zu tun, ist die eigentliche Herausforderung für Ausführende wie Lehrende.
12:15-12:17
PERFORMANCE stick
Choreographie: Dieter Heitkamp
Tanz: Ivan Cheranev, Richard Oberscheven
Musik: Roger Mc Gough «The wreck of the Hesperous»
Kleiner Saal
12:30-13:15
VORTRAG 3 | Deborah Hay & Scott Delahunta
A Conversation on Publishing Choreographic Ideas
Kleiner Saal
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Vortrag 3, Freitag 21.10.2011, 12:30-13:15 Uhr
Deborah Hay und Scott Delahunta - A Conversation on Publishing Choreographic Ideas
Renowned choreographer Deborah Hay is collaborating on the first score creation with Motion Bank a project of The Forsythe Company. In dialogue with the project leader Scott Delahunta, Deborah will reflect on the challenges of using various media to illuminate her choreographic interests and on her close working relationship with the digital media artists working on the Motion Bank project.
Pause
14:00-16:00
PRAXIS 2_parallele Workshops | Seminar
S__3
Prof. Claas Willeke, Prof. Dieter Heitkamp
Improvisation vermitteln
4_ WS
Ka Rustler, Prof. Ingo Reulecke
Human Resources - Body-Mind Centering
5_ WS
Prof. Jörg Heyer, Ingrid Zur
Dispositionstraining
6_ WS
Peter Renshaw
Key Issues - The Metaphor of Conversation: Improvisation, Ensemble and Values
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Pause
16:30-18:30
PRAXIS 3_parallele WORKSHOPS | SEMINARE
S__4
Steve Valk
Negative Knowledge: Is Dance the Artform of the 21st Century?
S__5
Prof. Yurgen Schoora
Eine Geschichtskarte: Zusammenhänge zwischen Körper, Kunst und Wissenschaft
7_ WS
Prof. Nadia Kevan & Ron Murdock
Alexandertechnik
8_ WS
Thomas Lange
Resonanzlehre Improvisation
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Pause
20:00-21:30
PERFORMANCE | KONZERTPROGRAMM
Kleiner Saal
Programm TAB3 am Samstag 22.10.2011
10:00-11:00
msbl/kit am morgen | Gundula Baun
Yoga
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msbl/kit am morgen, Samstag 22.10.2011, 10:00-11:00 Uhr
Gundula Baun - Yoga
Yoga als Jahrtausende alte, ganzheitliche Übungspraxis schafft die Verbindung von körperlicher und mentaler Ebene des Menschen. Das bewusste Wahrnehmen und intensive Spüren des Körpers in den Yogaübungen, den sogenannten Asanas, vertieft das Körperbewusstsein und bringt spürbar Leichtigkeit in die alltäglichen Bewegungen. In diesem Kurs erwartet die Teilnehmer ein abwechslungsreiches Übungsprogramm, das neben Dehnung und Kräftigung von Muskulatur auch Atemübungen und Entspannungsphasen beinhaltet. Schon bald wird ein intensiveres Körpergefühl spürbar – die Voraussetzung für einen entspannten und gleichzeitig kraftvollen, energiereichen Start in den Tag.
11:30-12:15
VORTRAG 4 | Günter Jeschonneck
Report Darstellende Künste
Kleiner Saal
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Vortrag 4, Samstag 22.10.2011, 11:30-12:15 Uhr
Günter Jeschonneck - Report Darstellende Künste
Günter Jeschonnek präsentiert die Kernergebnisse des komplexen Reports Darstellende Künste zur wirtschaftlichen, sozialen und arbeitsrechtlichen Lage der Theater- und Tanzschaffenden in Deutschland - im Kontext zu internationalen Entwicklungen. Es handelt es sich um die bisher umfangreichste Untersuchung der Kunstsparte »Darstellende Künste», die in Deutschland oder vergleichbaren europäischen Ländern durchgeführt wurde.
Bundesweit beteiligten sich 4400 Theater- und Tanzschaffende aller Sparten an der Fragebogenaktion und 175 qualitativen Interviews. Im Buch werden neben den empirischen Ergebnissen alle vorhandenen Kultur- und Kreativwirtschaftsberichte der Bundesländer und Kommunen sowie die Auswertung amtlicher Statistiken unter dem Aspekt berufsspezifischer Risiken auf den Arbeitsmärkten der darstellenden Künste diskutiert.
Die aktuelle umfassende Untersuchung unternehmerischer Kulturförderung in Deutschland durch den Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI komplettiert die Studien des Reports.
Renommierte internationale und nationale Autoren hinterfragen die gesellschaftliche Wertschätzung der Künstler und setzen sich mit den fragilen sowie prekären Arbeits- und Lebensbedingungen auseinander, die wie ein Seismograph gesamtgesellschaftliche Entwicklungen vorwegnehmen.
12:15-12:30
Performance
Kleiner Saal
12:30-13:15
Vortrag 5 | Prof. Kristin Westphal
Improvisieren - Vom Finden und Erfinden im Spiel mit Ordnungen
Kleiner Saal
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Vortrag 5, Samstag 22.10.2011, 12:30-13:15 Uhr
Prof. Dr. Kristin Westphal - Improvisieren - Vom Finden und Erfinden im Spiel mit Ordnungen
Das Improvisieren als ein künstlerisches Verfahren spielt seit jeher eine zentrale Rolle, insbesondere für die Probenarbeit in den Künsten. Die Diskussion um das Verhältnis von Improvisation und Vorgabe eines Textes bzw. eines Werkes, zwischen dem Entwurf im Moment und der Wiedergabe von etwas Fixiertem, zwischen einer bestehenden Ordnung und dem Spiel an und mit den Grenzen solcher Ordnungen, zieht sich durch die gesamte Geschichte von Theater, Musik und Tanz noch einmal in besonderer Weise.
Die Frage danach, wie aus „Unvorhersehbaren etwas Vorsehbares“ wird, ist dabei nicht nur eine Frage im Spiel von technisch-künstlerischen Fertigkeiten. Sie gibt auch Antworten auf bestehende Werte, Normierungen und Ordnungen und wie diese im Prozess von der Probenarbeit bis zur Aufführung im Spannungsfeld zwischen Offenheit und Fixiertheit, Finden und Erfinden nicht nur reproduziert sondern auch rekonstruiert und überschritten werden.
Pause
14:15-16:15
PPAXIS 4_parallele WORKSHOPS | SEMINAR
S__6
Dr. Ulas Aktas, Henrik Göhle, Stefan Hölscher,
Was kann ein Experiment in der Kunst heute sein?
9_ WS
Klaus Gratza
Der innere Weg (der Kampfkünste)
10_WS
Alexandra Türk-Espitalier
Physioprophylaxe. Übungen für ein besseres Körpergefühl am Instrument
11_WS
Katharine Sehnert
Struktur und Offenheit in der Improvisation - Improvisation als Sensibilisierung
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16:30-17:30
Feedbackrunde | ABSCHLUSS
Sabine Lippold
Living Room