"Cry Me A River" ist ein Solo über innere und äußere Klimakatastrophen. Aus der Vielzahl an Stimmen, Meinungen, Diskussionen und Rhetoriken zum Thema Klimawandel baut sich Anna Mendelssohn einen assoziativ konstruierten Monolog, in dem sich Stimmen von Politikern, Wissenschaftlern, Chirurgen, Aktivisten, Dichtern und Tiefenökologen mit ihren persönlichen Reflexionen verweben. Sie weint. Und tanzt zwischendurch. Da die Thematik stark von Angst, Wut, Verzweiflung, Hoffnung und Trauer geprägt ist, werden diese Emotionen wenn nötig mittels Bio-Engineering chemisch reproduziert. Was haben meine Tränen mit jenen der Gletscher gemeinsam? - Cry Me A River bewegt sich auf dünnem Eis zwischen inneren und äußeren Welten, zwischen dem Persönlichen und dem Politischen.
"Everything is so much more complicated than you think. There are a million little strings attached to every choice you make. At some point I began to cry. And that went on for many months. Because how do you refreeze the ice up there? It just can't be done."
Die Performance ist in englischer Sprache und findet am 8. Dezember 2018, HfMDK (Kleiner Saal) im Rahmen der Klimaschutz-Kampagne #grüngehtdoch statt, die an der HfMDK ihren Anfang genommen hat. Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenlos.
Direkt zur Veranstaltung hier klicken.
Mehr Informationen zur Künstlerin unter www.annamendelssohn.net
Pressestimmen:
Dietmar N. Schmidt-Preis für Anna Mendelssohn - "Cry Me A River": Wie rette ich auf jeden Fall die sich zerstörende Welt und finde nebenbei baldmöglichst den richtigen Vater meiner erhofften Kinder? Was, wenn dabei jede Gewissheit banal scheint, Hoffnung naiv wirkt und Engagement wie allfällige Gewissens- pflege aussieht? Und wie kann es weitergehen, wenn selbst Emotionen zweideutig werden in dieser Span- nung von wahr und falsch, von Politisch und Privat, von Nordpoltraum und Familienwunsch? Tränen sind dann womöglich nur noch Zitate von Gefühlen, salzige Flüssigkeit Marke Eigenbau im global erwärmten Meer. In ihrem virtuosen Monolog trifft Anna Mendelssohn jederzeit den Ton, spielt eindringlich und leicht- händig auf der Klaviatur von eigenen und geborgten Empfindungen. Präzise und wendig bewegt sie sich in einer mehrstimmigen Partitur. Tonlagen, Sprechhaltungen, Sprachen verschränken sich immer neu und immer originell, dazu kommen Toneinspielungen und Tanzversuche, die zu Detektoren von kleinen Lügen werden, aber auch zu Botenstoffen herangezogener Gefühle. So entsteht ein vielgestaltiges Gewebe der Bedeutungen, überlegt und berührend zugleich dank der reichen schauspielerischen Möglichkeiten von Anna Mendelssohn. Pressemitteilung Düsseldorf, 10. Juli 2011
"Mendelssohn nimmt an einem langen Konferenztisch Platz und beginnt mit ihrem einstündigen so rasant wie virtuos vorgetragenen Monolog. ... Anna Mendelssohn, das steht sehr bald fest, hat sich nicht den Klimawandel selbst, sondern die Rhetorik seiner Reflexion zum Thema gemacht. Sie stellt die Sprache aus, wie sie sich in einem bestimmten Zusammenhang darstellt, wenn genauer hingehört und auf Details geachtet wird." H. Ploebst, Der Standard