Mit Unterstützung der Länder Sachsen und Hessen, der Städte Dresden und Frankfurt am Main sowie privater Sponsoren wurde die Forsythe Company gegründet. Nach Auflösung des Ballett Frankfurt formierte William Forsythe mit ihr ein neues, unabhängiges Ensemble.
William Forsythe gilt als einer der führenden Choreografen weltweit. Seine Werke sind dafür bekannt, die Praxis des Balletts aus der Identifikation mit dem klassischen Repertoire gelöst und zu einer dynamischen Kunstform des 21. Jahrhunderts transformiert zu haben. Forsythes tiefgreifendes Interesse an organisatorischen Grundprinzipien hat ihn dazu geführt, ein breites Spektrum von Projekten in den Bereichen Choreografie, Installation, Film und internetbasierte Wissensentwicklung zu realisieren.
Die Forsythe Company ist ein produzierendes, zeitgenössisches Tanzensemble, welches sich zugleich intensiv der Ausbildung der nächsten Generation von Tänzern und Choreografen widmet. Beispielhaft sei hierfür der Aufbau der digitalen Tanzbibliothek „Motion Bank“ genannt, welche mit dem Ziel geschaffen wird, neue Grundlagen für den Dialog mit dem Tanzpublikum und den Wissenschaften zu schaffen. Zentral beschäftigt sich „Motion Bank“ mit der Frage, wie sich eine Choreografie derart notieren lässt, dass Künstler, Tanzwissenschaftler und die Fachöffentlichkeit eine Choreografie unabhängig von der Live-Aufführung so lesen und studieren können, dass die fundamentalen Organisationsprinzipien des Tanzes vermittelt werden. Für die Projektphase „Motion Bank 2010 – 2013“ arbeitet die Forsythe Company für die Erstellung der Online-Scores mit der Ohio State University – Advanced Computing Center for the Arts and Design, mit der Hochschule für Gestaltung Offenbach, mit der Hochschule Darmstadt und dem Fraunhofer Institut Darmstadt zusammen. Für die Ausbildungsaspekte dieses Projektes, unter anderem für die Gestaltung von Workshops und Lectures erfolgt eine enge Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt und der Palucca Hochschule für Tanz Dresden. Für projektbegleitende Workshops konnte darüber hinaus das Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt gewonnen werden. Zusätzlich entwickelt die Forsythe Company gezielt Vermittlungsprojekte, die sich an Schüler richten, um ihnen einen Einblick in die Tanzwelt zu ermöglichen.
Die Forsythe Company ist mit ihren Aufführungen in aller Welt, zwischen New York und Tokio, vertreten. Sie lädt Gastkünstler, Tänzer, Choreografen, Komponisten, Wissenschaftler nach Frankfurt ein, um hier gemeinsam mit diesen neue Projekte zu entwickeln.
Seit Bestehen der Forsythe Company hat sich William Forsythe intensiv auch einem weiteren Tätigkeitsfeld, den Choreographic Objects, zugewandt. Diese befinden sich im Grenzbereich zwischen bildender Kunst, Performance, Tanz und Komposition. Es entstanden tänzerische Installationen, Tanzinstallationen ohne Tänzer, Kompositionen ohne Musik, choreografische Objekte, die den Zuschauer zum Tänzer machten etc.. Die Forsythe Company ist mit diesen Arbeiten u.a. in der Tate Modern in London, in der Pinakotek der Moderne in München, auf der Biennale in Venedig, aber ebenso auf Theaterfestivals in Avignon oder der Ruhrtriennale vertreten.
Zusammen mit dem Künstlerhaus Mousonturm und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst ist es der Forsythe Company auch gelungen, dass Frankfurt als gewichtiger Standort für die zeitgenössische Tanzszene wahrgenommen wird. Tänzer und Choreografen wollen auch deshalb in Frankfurt leben und arbeiten.